Hintropf Verlag

Aus der Not heraus habe ich diesen Verlag gegründet. Mein Debüt-Roman „Die Leupolzer“, den ich vor über 19 Jahren schrieb, wurde von einem Verlag angenommen und nach einigen Vorarbeiten vertraglich fixiert. Das war 2022. Doch der Verlag kam durch Corona, die Personal- und Herstellungskostenexplosion der vergangenen zwei Jahre in eine Schieflage. Es hieß umstrukturieren, abbauen. Eine Erstauflage von 300 Bücher wurde gedruckt.

Was mich verblüffte – Ende November lag mein Debüt-Roman „Die Leupolzer“ das erste Mal in meinen Händen und ein glückliches Kribbeln rieselte durch meinen Körper – endlich, es war nicht alles für die Katz! „Die Leupolzer“ gab es in Lovley Books, in Thalia und auf Amazon. Bei Lesungen rissen mir die Leute die Bücher aus den Händen. Zweieinhalb Wochen später erhielt ich aus Österreich/Gmunden eine Nachricht. „Ich wollte mir das Buch kaufen, doch es ist nicht mehr lieferbar. Kann ich es bei Ihnen bestellen? Haben Sie noch ein Exemplar?“ Schon? Damit hatte ich nicht gerechnet. Und das vier Tage vor Weihnachten. Der Herr aus Gmunden bekam sein Buch. Ich hatte noch Bücher für die nächste Lesung im Januar in petto. Das beruhigte mich erst einmal, doch dann rasten meine Hirnzellen, schikanierten mich meine Hirnsynapsen. Selbstpublishing oder Verlag war nun die Frage, denn so schnell würde ich keinen neuen Verlag finden. Und jetzt aufgeben – nein, wo alles so gut angelaufen war, die Leute mich auf offener Straße ansprachen, gute Rezessionen gaben. Ich überlegte, machte Notizen, informierte mich im Internet, las alte Bücher aus meinen Anfängen, sprach beim Finanzamt vor, kontaktierte die IHK und sprach mit Leuten aus der Branche. Ein Freund mit Verlagserfahrung half, so gut es ging, beantwortete Fragen. Am 12. Januar 2024 stapfte ich aufs Gewerbeamt, zahlte 35 € Gebühr und hielt einen unscheinbaren Zettel in der Hand, der nun alles entschied. Nun bin ich Verlegerin mit eigenem Verlag, dachte ich. Wie unwirklich.

Ich habe diesen Schritt gewagt und sehe auch die Chancen für andere Autoren, sobald ich alles gelernt habe. Seit 2016 bin ich Leiterin und Organisatorin der Wangener Lesebühne, die letztes Jahr ihr 10-Jähriges feierte und dieses Jahr mit mehreren Events bei der Wangener Landesgartenschau 2024 startet. Ich gehöre der literarischen Vereinigung Signatur e.V. an, bin seit Jahren Gast beim Literarischen Forum Oberschwaben und Mitglied beim Verband Deutscher Schriftsteller. Ich weiß nicht, ob mein Verlag in zwei Jahren noch existiert, doch dieses Risiko gehe ich gerne ein. „So Gott will“, sagten unsere Vorfahren früher.

Mein Verlag heißt Hintropf Verlag. Ein Name, der mir seit Jahren im Kopf herumgeisterte. Irgendwann musste es so kommen. Wir werden sehen, ob mein Tropfen, der jetzt ins Wasser fällt, die Menschen und Leser erreicht, sie erfüllt werden von Gedanken, die vielleicht die Welt bewegen.

Vorläufiges Belletristik Verlagsprogramm mit Bezug zum Allgäu und Umgebung:

Edition Hintrop: historischer Roman, regionale Soft Krimis, Lyrik, Short Storys, Stadt- und Landgeschichten; Edition Tintenfleck: Kinder- und Jugendbuch. Real-Fantasy und Fantasy: Geschichte, Religion, Umwelt, Stadt- und Landgeschichten, Märchen und Fabeln, Bilderbuch; Edition Allachman: Mundart.

Einen Wunsch habe ich an Euch. Wenn Ihr meine – unsere Bücher lest, schreibt mir auf dieleupolzer@nieratzer.de oder kontakt@hintropf-verlag.de, ob sie Euch berühren und mitgerissen haben.

Liebe Grüße Eure Diemut M. Bek

Verlegerin

Diemut M. Bek, Bild Photostudio Weimann

Geschäftsleitung für Verlagsentwicklung, Marketing, Covergestaltung und Lektorat